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«In der Küche darf bei hellen Farbtönen gerne etwas Mut bewiesen werden – aber Finger weg von knalligen Farben!»

Interviewserie mit Interior Designerin - Teil 1: Die Basics der Küchenplanung

Die Küche ist in vielen Häusern und Wohnungen der Lebensmittelpunkt und der Ort, an dem sich das Familienleben abspielt. Da wir von MERX nicht nur einfach Küchen herstellen, sondern permanent den Markt beobachten und prüfen, wie sich das Thema Küche weiterentwickelt und welche Trends es gibt, haben wir uns mit der Innendesignerin Lidia zusammengesetzt und sie gefragt, wie man seine Küche zum Loved-Ort im Haus machen kann. In unserem ersten Interview der dreiteiligen Serie gibt Interior Designerin Lidia Gerster Ratschläge zu den Basics bei der Küchenplanung.


MERX: Welche Küchenform sollte gewählt werden?

Lidia:
Zu Beginn einer Küchenplanung kann die Auswahl schwierig erscheinen. Entscheide ich mich für eine Küchenzeile, eine Insel- oder Winkelküche? Eine Küche ist oftmals viel mehr als nur Ort der Essenszubereitung, sondern ist der Dreh- und Angelpunk der eigenen vier Wände. Die persönlichen Vorlieben und welche Rolle die Küche im Alltag spielt, entscheidet, welche die optimale Küchenform ist. Ist die Küche ein Treffpunkt und wird zum gemeinsamen Essen und Beisammensein genutzt? Wird in der Küche auch zusammen mit den Kindern gekocht?

Neben den eigenen Ansprüchen sind auch die Raumgrösse und der Grundriss massgebliche Parameter, die bei der Wahl der Küchenform unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten bedingen oder diese eben auch eingrenzen. Kurz: Nicht jede Küchenform passt in jeden Raum.

Falls man ein eher kleines Budget zur Verfügung hat, eignet sich eine Einzeiler-Küchen. Sie ist der Klassiker unter den Küchen: Funktional, durchdacht und klar in ihrer Form. Sie eignet sich für schmale Räume und wird auch vielfach in Büros, Miet- oder Ferienwohnungen eingesetzt.

Auch Winkelküchen eignen sich gut, wenn wenig Platz zur Verfügung steht – sie sind wahre Platzwunder. Allerdings lässt sie sich in fast jedem Raum realisieren, ob gross oder klein. Es ist auch möglich, den einen Teil der Küche in den Raum hineinragen zu lassen und so einen Raumtrenner zu schaffen.

Wenn man genügend Platz hat und die Optik eine zentrale Rolle spielt, würde ich klar zur Inselküche raten. Eine Kücheninsel verschafft ein besonderes Ambiente und eignet sich auch gut für offene Lösungen, bei denen der Koch- in den Essbereich übergeht. Zudem bietet sie reichlich Platz, um gemeinsam mit der Familie oder Freunden feine Speisen zuzubereiten. 

MERX: Wie kann ich meine Küche grösser wirken lassen?

Lidia:
Um die Küche grösser wirken zu lassen, rate ich zu helleren Farbtönen und Materialien in der Küche. Damit meine ich nicht zwingend Weiss oder Hellgrau. Bei hellen Farbtönen darf gerne etwas Mut bewiesen werden: Wie wäre es mit einer Küchenfront in einem schönen Pastellton wie Grün, Taupe, ein helles Kaffeebraun oder Blau? Ein leichtes Blau lässt sich beispielsweise besonders gut mit Quarz oder hellerem Granit kombinieren.

Ebenso können die Küchenschränke bündig zur Zimmerdecke geplant werden, um sie grösser erscheinen zu lassen. Das lässt den Raum nicht nur stimmiger wirken, sondern bringt auch zusätzlichen Stauraum mit sich.

Ist die Planung bereits abgeschlossen, kann man dennoch mit kleinen Tricks dafür sorgen, dass die Küche grösser wirkt. Die gesamte Arbeitsfläche von einigen Küchengeräten zu befreien, kann Wunder wirken. Insbesondere Geräte, die nicht jeden Tag gebraucht werden, können in den Schränken verstaut werden. Eine volle Küchenablage sieht nicht nur chaotisch aus, sondern verkleinert die Küche auch künstlich.

Einen letzten Tipp habe ich noch für besonders grosse Menschen. Die Schränke können etwas höher als üblich an der Wand befestigt werden, sodass der Abstand zwischen Arbeitsfläche und Schrank grösser wird. Das wirkt luftiger und verschafft dem Raum Platz zum Atmen, wodurch er grösser wirkt.

MERX: Wie kann man dafür sorgen, dass der knappe Platz in der Küche optimal genutzt werden kann?

Lidia:
Ich versuche, das Innenleben der Küche mit möglichst vielen Fächern auszustatten. So bleibt die Küche auch mit wenig Platz übersichtlich. Dafür gibt es unterschiedliche «Storage Solutions» wie beispielweise Schubladen mit Stapeleffekt, wobei mehrere Ebenen in einer Schublade befüllt werden können.

Wenn man nicht erst in der Küchenplanung steckt, können auch kleine Fächer und Boxen in Schubladen platziert werden, um mehr Ordnung zu schaffen. Wichtig ist, dass die Boxen so angeordnet und geplant werden, dass man an Küchenmaschinen- und Geräte, die man täglich im Gebrauch hat, ohne Probleme und schnell drankommt.

Ein zweiter Tipp, den ich meinen Kunden immer an die Hand gebe: auf passendes Geschirr achten. Nur weil Geschirr und Gläser im Restaurant schön aussehen, bedeutet das nicht, dass sich dieses für den privaten Gebrauch eignet. Insbesondere wenn der Platz in der Küche beschränkt ist, sollte man auf kleineres Geschirr zurückgreifen. So kann Platz gespart und mehr verstaut werden.


MERX: Gibt es typische Fehler bei der Planung und Einrichtung einer Küche?

Lidia:
Die Farbauswahl stellt den grössten Stolperstein bei der Küchenplanung dar. Manchmal sehe ich Küchen in viel zu knalligen, aufdringlichen Farben wie Rot, Orange oder gar Neontönen – davon rate ich ganz klar ab. Man soll nicht ganz auf Farbe verzichten, allerdings empfehle ich, auf eher ruhige Farben zu setzen. Ein wahnsinniger Hingucker ist meiner Meinung nach eine Küche in einem warmen Violettton. Violett ist eine ruhige Farbe, setzt jedoch trotzdem einen optischen Akzent. Kombiniert werden kann es gut mit Grau- oder hellen Brauntönen.


In Kürze: Lidia’s Tipps zu den Basics der Küchenplanung:

  • Nutzungsweise der Küche vor der Planung durchdenken
  • Finger weg von knalligen Farben - ruhige Farben wählen
  • Helle Küchenfronten schaffen optisch mehr Raum
  • Schubladen mit Fächern ausstatten
  • Zur Küche passendes Geschirr und Gläser kaufen

 

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